Sonntag, 30. Juli 2017

Lazy Sunday Afternoon

Wir geniessen ein sehr gemütliches Wochenende. Am Freitag wurden wir auf die "Aloma" zum Essen eingeladen, es war ein fröhlicher Abend mit tollem Essen, danke!

Am Samstag besuchten wir die World Press Fotoausstellung. Ganz besonders im Zeitalter von "fake news" sagt ein Bild mehr als tausend Worte. Die Ausstellung war sehr heftig, viele der Bilder konnten wegen ihrer "Direktheit", um nicht zu sagen ungefilterten Brutalität, nicht in den üblichen News-Formaten gezeigt werden. (Krieg in Syrien, Wilderei in Afrika, Strassenkampf gegen den IS) Wir verliessen die Ausstellung sehr betroffen und realisierten wieder einmal, wie privilegiert wir sind. Nicht besser, fleissiger oder klüger als andere sind wir, sondern wir hatten einfach mehr Glück, viel mehr Glück!


Die Zufälle des Lebens diskutierend machten wir einen kleinen Spaziergang im Stadtzentrum. Typisch Lanzarotische Stadtarchitektur, blau/weiss.


Kleine "Spielereien" in black and white.



Im Schatten der Kirche...


Auf  dem Markt begegnen wir dieser Folkloregruppe. Nette Musik, überraschend gut gespielt!


Heute Sonntag scheuchte mich meine Lieblingsfrau viel zu früh aus dem Bett, sie wollte vor der Nachmittagshitze etwas radfahren (und schwimmen, versteht sich ja von selbst). Nach einer Stunde gab's ein Frühstück mit dieser Aussicht.



Möchte jemand mit mir tauschen? - Hab' ich schon gedacht!

Donnerstag, 27. Juli 2017

Mit dem Guagua unterwegs

Unsere  mittlerweile schon traditionelle "Mittwochs-Wanderung" führte diesmal von Tahiche, über einen "kleinen Vulkan", wie Liisa sagte, nach Teguise. Mit dem Guagua waren wir im Nu am Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Die Landschaft auf Lanzarote gefällt mir ausserordentlich gut. Es ist wärmer als in den letzten Tagen, der Wind bläst aber gleichmässig aus Nordost und die Temperatur fühlt sich kühler als 26° C an, zum Glück!



Wir wollen nämlich da hinauf.


Liisa und Roswitha auf den letzten Höhenmetern.


Gipfelfoto


Von oben sehen wir wieder ein grosses Lava-Meer. Es ist schon erstaunlich, wieviel Kulturland bei den Vulkanausbrüchen im 18. Jhd. verloren ging. Die Steinmauern dienen der Begrenzung von Ziegenweiden.


Auf den verbliebenen Flächen wird Pflanzenbau betrieben.


Interessante Bewässerung: Jedes Pflänzchen bekommt einen Hügel, welcher einzeln tropfbewässert wird. Wasser ist kostbar.


Teguise ist die ehemalige Hauptstadt der Insel. Sie hat sich ihren spröden Charme bewahrt. Der Hauptplatz vor der Kirche.



Wir besuchen das ehemalige Kloster, wo eine Foto-Ausstellung stattfindet.




Dieses kleine Fabrikgebäude wurde von CM (ich getrau' mich schon bald nicht mehr den Namen meines Lanzarotischen Helden auszuschreiben!) liebevoll restauriert und umgenutzt. Es dient heute als Filiale... einer Bank. Man beachte die sehr dezente Aussenwerbung, einfach toll!


Nach unserem Besuch in Puerto del Carmen haut mich Teguise heute fast aus den Socken: soviel Klasse, Charme und guter Geschmack findet sich immer noch auf Lanzarote. Ich bin begeistert, dass nicht einfach alles dem Tourismus geopfert werden soll.




Wir genehmigen uns in einer lokalen Crèperie einen kleinen Imbiss. Mit dem Guagua sind wir bald bequem zu Hause.

"Guagua" ist das Kanarische Wort für "autobús".  Der Bus-Bahnhof - Estación de guaguas.




Mittwoch, 26. Juli 2017

Mutige Ente in Puerto del Carmen

Liisa ist in der Zwischenzeit schon in der ganzen Marina bekannt und mit den Damen des Hafenbüros - glaube ich - schon per "Du". Sie bekommt täglich neue Wandervorschläge und tolle Tipps betreffend Schnorchelplätze. Ein guter Schnorchelplatz liegt westlich des Hafens von Puerto del Carmen. Die "Alomas" kamen von ihrem Besuch in dieser Touristenhochburg leicht traumatisiert zurück. Es soll dort mehr Pubs als auf den Britischen Inseln geben und die schlimmsten Sonnenbrände aller Zeiten werden  an der Promanade zur Schau gestellt  - wir sind also vorgewarnt. Ich bin bereit für ein neues Bus-Abenteuer, der letzte Ausflug auf Madeira ist mir nicht in guter Erinnerung. Heute ist der Bus aber klimatisiert und die Fahrt magen- und nervenschonend, schön!

Der Schock am Zielort trifft uns hart - nein, es ist "not very nice."




Aber man tut dem Ort unrecht. Nur ein paar Schritte weg von den Angelsächsischen "watering holes" finden sich durchaus charmante Plätzchen.




Es gibt einen schönen Spazierweg...



und kurze Zeit später finden wir die als Geheimtipp gehandelten Bade- und Schnorchelplätze, welche wir (fast) für uns allein haben.




Die Klippen fallen hier unter Wasser steil ab und die zerklüftete Lava bietet Flora und Fauna viele Verstecke. Ein richtig guter Schnorchelgang! Wir sind beide zufrieden und müssen uns nachher auf den Steinen noch etwas aufwärmen.



Und zum Schluss noch dies: In Puerto del Carmen haben sich die Enten und die Hafenkatzen arrangiert, sie gehen sich höflich aus dem Weg. Nur ein zartes Entenküken könnte eine Katze vielleicht doch verlocken...


Diese Entenmutter bewacht ihre Kleinen aber gewissenhaft: wer nur schon daran denkt ihren Jungen zu nahe zu kommen, wird gnadenlos attackiert. Wir haben Gelegenheit einen federstiebenden Angriff auf eine andere Ente zu beobachten, keine schöne Sache.

Diese beiden Katzen haben ihre Lektion offenbar schon erhalten. Sie drehen - unter vorsichtiger Einhaltung der Minimaldistanz - nicht einmal den Kopf. Kluge Miezen!


Montag, 24. Juli 2017

Psychedelischer Kohl

Auch ein blindes Huhn findet 'mal... einen Zierkohl! Dieser wächst heimlich in einem Topf hinter der Marina, ganz unbeachtet, wie mir scheint. Das finde ich schade, deshalb darf er heute in meinen Blog. Ich frag' mich nur, womit er wohl gedüngt wurde?


Sonntag, 23. Juli 2017

Spaziergänge in Arrecife

Wir erwarten in nächster Zeit Besuch und scheinen hier wirklich Wurzeln zu schlagen. Ausserdem windet es hier zur Zeit recht stark, sechs Windstärken sind am Tag die Regel, sodass wir gar nicht unglücklich sind, ein paar Tage länger zu bleiben. Es gibt nämlich viel zu sehen.

Eine kleine Radtour führt uns zum Wrack der "Temple Hall". Dieses 1953 in Schottland gebaute Frachtschiff schlug 1981 vor dem Hafen von Arrecife leck. Um den Hafen nicht zu blockieren, wurde der Dampfer in die Bucht bei Las Caletas geschleppt, wo er sank und seither verfällt.



Im Castillo de San José, welches wir von unserem Liegeplatz aus sehen können, gibt es ein kleines Museum für zeitgenössische Kunst.

Das Castillo im Morgenlicht.


Bis in die Siebzigerjahre soll diese Festung verfallen sein, sie wurde dann von... César Manrique (wem denn sonst?) aus ihrem Dornröschenschlaf aufgeweckt. Die Ausstellung ist ganz ok, das Gebäude ist aber sehr interessant.

Die Burg wurde aussen...


...und innen renoviert.


Es erstaunt schon, wie Manrique ein Restaurant/Bar ganz elegant unter die Burg gezaubert hat. Man erhält den Eindruck, es sei immer schon da gewesen.



Vor der Burg, im Hafenbecken, steht eine Installation des Britischen Künstlers Jason deCaires Taylor. Wenn man genau hinschaut kann man erkennen, dass die Köpfe der Pferde Teilen von Ölpumpen nachempfunden wurden. Der Mensch auf dem Erdöl-Pferd so zu sagen...


Liisa geniesst den Ausblick vom Dach.


Tags darauf bummeln wir etwas durch die Innenstadt.

Shopping.


Nicht ohne Ziegekäse!


Nettes Schattenplätzchen.


Ausblick von der Hafenmole.


Das wirklich einzige Hochhaus hier.


Arrecife kann auch so!


Oft vergisst man, dass Lanzarote eine abgelegene Insel weit draussen im Atlantik ist: fast alle Konsumgüter werden importiert und so zu Insel gebracht.


Arrecife ist wirklich - wie schon früher erwähnt - sehr authentisch und untouristisch, deshalb gefällt es uns so gut.

Antennen auf einem nahen Vulkankegel - die Verbindung in die weite Welt.